Führungslücken schließen, Veränderungsprozesse steuern, spezifisches Know-how temporär einbinden: Wenn solche Herausforderungen zu bewältigen sind, kommt als strategisches Instrument das Executive Interim Management zum Einsatz. Als Manager auf Zeit hatte ich diese Position selbst in zahlreichen Unternehmen inne und weiß, worauf es dabei ankommt.
Beauftragt wird eine erfahrener Executive Interim Manager entweder vom Unternehmen oder von Private Equity Investment Gesellschaften, Family Offices oder Strategieberatungen.
Als Geschäftsführer, Vorstand oder Beirat wird er eingesetzt, um in mittelständischen und konzerngebundenen Industrieunternehmen Interventionen zu leiten. Nicht immer ist eine akute Krise der Grund dafür – auch eine bestimmte strategische Absicht kann dahinterstehen.
Richtig eingesetzt geht die Rolle des „Executive ad Interim“ weit über eine Vakanzüberbrückung hinaus: Er hilft beim Change-Management bis zur nachhaltigen Wertentwicklung und umfassenden Transformation des Unternehmens.
Das bringt dauerhafte Vorteile, denn der externe, neutrale Blick verhindert Betriebsblindheit und ermöglicht so frische Perspektiven und neue Lösungsansätze. Und: Der nicht zugehörige Manager ist nicht an Klischees oder Vorurteile gebunden und hat kein Eigeninteresse an der Aufrechterhaltung des Status quo.
Was sollte dieser Manager mitbringen?
Als Interim Manager sind Fachwissen und Branchenkenntnis natürlich unverzichtbar, idealerweise ergänzt durch langjährige Führungserfahrung. Ein ganz entscheidender Punkt sollte dabei keinesfalls vernachlässigt werden:
Um erfolgreich Veränderungen umzusetzen, muss man Menschen mögen.
Warum das wesentlich ist, lesen Sie ausführlich hier.
Nimmt man das alles zusammen, ergeben sich als wichtigste Kompetenzen und Erfolgsfaktoren für einen Executive Interim Manager:
- Analyse und Problemlösung mit Ergebnisorientierung
- Resilienz, Flexibilität und Agilität, Unsicherheitstoleranz
- technologisches Wissen, Fachwissen und Prozessverständnis
- Kommunikationsstärke und Erfahrung in Projektmanagement
- Leadership, bezogen auf sich selbst und auf andere – mit Teamfähigkeit
- ein feines Gespür für Menschen, Situationen und unterschwellige Botschaften, verbal wie nonverbal
Mit diesem Skill-Set wird der Executive Interim Manager zum wertvollen Akteur, der nicht nur kurzfristige Lösungen herbeiführt, sondern langfristiges Know-how ins Unternehmen bringt und interne Ressourcen entlastet.
In der Praxis fällt in Situationen, die eine Transformation nötig machen, die Rolle des CEO oft mit der des Chief Transformation Officers zusammen. Häufig lässt sich dann feststellen, dass der Widerstand zwischen dem Chief Transformation Officer und den anderen Stakeholdern umgekehrt proportional zur Hierarchieebene ist.
Salopp gesagt: Auf der unteren Ebene gibt es weniger zu verlieren.
Das Ziel bestimmt das Ergebnis
Erfahrung und Kompetenz des Executive Interim Managers sind wesentlich für den Erfolg.
Daneben ist das größte Risiko, dass das Unternehmen seine Ziele nicht gut genug formuliert – und in der Folge einen Executive Interim Manager holt, der nicht die richtige Expertise mitbringt oder die Ansprüche nicht erfüllen kann. Ein gut definiertes Ziel macht es dem Executive Interim Manager leichter, sich zu fokussieren und konkrete Ergebnisse zu erreichen. Das gilt ganz besonders bei komplexen Herausforderungen.
Damit der Mehrwert des Interim-Einsatzes erhalten bleibt, sollte der Manager auf Zeit die erzielten Verbesserungen durch eine klare Dokumentation sichern. Die Mitarbeiter müssen eingebunden werden, damit sie neue Strukturen selbstständig fortführen können. Technologische Lösungen gewährleisten dann die langfristige Effizienz.